Bündnis
„Bildung für eine demokratische Gesellschaft“
Das Bündnis
Gemeinsam. Vielfältig. Wirksam.
Wir sind überzeugt davon, gemeinsam dafür Verantwortung zu tragen, die Zukunft von Demokratie und Menschenrechten zu sichern – und dass Bildung der Schlüssel hierfür ist.
Diese Überzeugung eint die zivilgesellschaftlichen Initiativen, Organisationen und Stiftungen genauso wie Bundes- und Landesministerien, staatliche Stellen und Kommunen, die sich im Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft zusammengeschlossen haben.
Die mitwirkenden Organisationen und Akteure verbindet ein gemeinsames Demokratieverständnis, welches Demokratie als menschenrechtebasierte Staats-, Gesellschafts- und individuelle Lebensform begreift.
Die Bildung für eine demokratische Gesellschaft – und das Bündnis – umfassen damit ein breites Spektrum verwandter Themenfelder, wie die Demokratiepädagogik, die historisch-politische Bildung, die Kinder-und Menschenrechtebildung, die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, die kulturelle Bildung und das bürgerschaftliche Engagement. Das Bündnis knüpft damit insbesondere an die Erfahrungen jener Organisationen, Programme, Initiativen an, welche Partner*innen in der Gründungsphase des Bündnisses sind.
Gemeinsam wollen wir dem Bildungsziel einer Bildung für die demokratische Gesellschaft in den Bildungseinrichtungen, der Politik, der Bildungsverwaltung und der Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit geben, die es verdient. Nur dann können alle Kinder und Jugendlichen lernen und erfahren, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben und sie mitzugestalten.
Unsere Ziele
Das Bündnis verfolgt insbesondere folgende Anliegen:
Auf gesellschaftlicher Ebene
Die strukturellen Rahmenbedingungen für die Verankerung der Bildung für eine demokratische Gesellschaft entwickeln und ausbauen bzw. schaffen.
Bildung für eine demokratische Gesellschaft als zentrales Bildungsziel etablieren und verankern.
Die zuständigen staatlichen Stellen und politischen Entscheidungsträger*innen einbinden, unterstützen und in die Verantwortung nehmen.
Eine breite Öffentlichkeit gewinnen und einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs anregen.
Für die beteiligten Organisationen
Angebote zur Unterstützung von Pädagog*innen und Bildungseinrichtungen bei der Bildung für eine demokratische Gesellschaft abstimmen, bündeln und bewerben.
Einen gemeinsamen Fachdiskurs zwischen den Themenfeldern etablieren, die zur Bildung für eine demokratische Gesellschaft beitragen (wie Demokratiepädagogik, historisch-politische Bildung, Menschen- und Kinderrechtebildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, kulturelle Bildung und bürgerschaftliches Engagement u.v.m.).
Den Austausch, die Vernetzung und die Kooperation zwischen den beteiligten Organisationen fördern.
Eine tragfähige Grundlage für gemeinsame Projekte und Vorhaben sowie die Nutzung von Synergien schaffen.
Die Themenfelder und Bildungsziele rund um die Bildung für eine demokratische Gesellschaft in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pädagog*innen verankern.
Der Hintergrund
Es ist an der Zeit für mehr Bildung für eine demokratische Gesellschaft
Die demokratische Gesellschaft in Deutschland sieht sich mit großen Herausforderungen und Veränderungen konfrontiert, wie z.B.
- der massiven Zunahme öffentlich geäußerter rechtspopulistischer, rechtsextremer und rassistischer Haltungen und Gewalttaten,
- der islamistische Terrorismus, der eine der Hauptursachen für die Fluchtbewegungen darstellt und unsere pluralistische Gesellschaft und demokratische Ordnung herausfordert und bedroht,
- der Integration von Menschen, die neu nach kommen, ob als Geflüchtete oder nicht,
- der zunehmenden Abkehr vom europäischen Gedanken und den damit verbundenen politischen Veränderungen, welche die gemeinsamen Werte und Ziele Europas gefährden können,
- ein zunehmender Vertrauensverlust in die Problemlösungskompetenz der demokratischen Staatsform bzw. ihrer Vertreter*innen,
- die zunehmende Digitalisierung, die nicht nur die Arbeitswelt massiv verändert, sondern auch gleichermaßen Gefahren (man denke an die Wahlbeeinflussungen oder die Zunahme von Hate Speech) wie Chancen (wie die politische Ermächtigung durch soziale Medien),
- die Fortschritte in der Gleichberechtigung der Geschlechter sowie die zunehmende Akzeptanz und Sichtbarkeit von Diversität in allen Lebensbereichen.
In einem Gutachten für die Bund-Länder-Kommission (BLK) haben Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Edelstein und Prof. Dr. Peter Fauser 2001 vor dem Hintergrund der rassistischen und antidemokratischen Ausschreitungen bereits in den 1990ern darauf hingewiesen, dass „Demokratie lernen und leben als das beste Mittel und das eigentliche Ziel bei der Auseinandersetzung mit diesen demokratiefeindlichen Erscheinungen aufgefasst werden [kann].“ Das gilt für Erwachsene und junge Menschen heute mehr denn je.
Um die Zukunft der Demokratie zu sichern, muss nach unserer Auffassung jeder junge Mensch in Deutschland von klein auf Demokratie und Menschenrechte lernen und leben und argumentativ und durch das eigene Handeln für das demokratische Gesellschaftssystem als Wertesystem einer globalen Welt eintreten können.
Es gibt zahlreiche gute Beispiele dafür, wie formale und non-formale Bildungseinrichtungen Lernarrangements schaffen, in denen Kinder und Jugendliche das Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft lernen können. Allerdings ist die Aufgabe als Element systemischer Organisationsentwicklung noch nicht in der Fläche angekommen. So ist es immer noch von vielen Faktoren abhängig, ob eine Bildungseinrichtung die demokratische Bildung der Kinder und Jugendlichen systematisch verankert hat – und damit auch, ob die Kinder und Jugendlichen erfolgreich Demokratie leben, lernen und gestalten können.
Erfahrungen mit dem Leben in einer demokratischen Gesellschaft sammeln
Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche in allen Lebensbereichen persönliche Erfahrungen mit Demokratie und Verfassung, Kinder- und Menschenrechten, Pluralität und Diversität, mit Bildung für nachhaltige Entwicklung und kultureller Bildung für eine demokratische Gesellschaft machen und so Demokratie lernen können.
Damit verbunden ist die klare Vorstellung einer pluralistischen und wertegebundenen Demokratie, die nicht nur Herrschafts-, sondern auch Gesellschafts- und Lebensform ist. Gleichzeitig wollen wir aber keine ideologische Bildung der Kinder und Jugendlichen; wir wollen sie nicht indoktrinieren, sondern sie dazu befähigen und ermuntern, sich kritisch mit gesellschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen, sich zu positionieren und eine eigene, demokratische Haltung zu entwickeln.
Bildung für eine demokratische Gesellschaft
Damit das gelingt, müssen wir klären, wie eine gelingende Bildung für eine demokratische Gesellschaft aussehen kann: Wie bilden wir junge Menschen für eine aktive Teilhabe in einer menschenrechtebasierten, pluralistischen und „bunten“ Demokratie? Wie können sie demokratische Handlungskompetenzen erwerben, die sie befähigen, ihr Leben, die Demokratie und die Welt positiv zu gestalten?
Im Fokus steht die Kompetenzentwicklung innerhalb der demokratiepädagogischen, politischen und themenverwandten Bildung und damit das Erfahren, Erproben und Erleben in realen Kontexten. Dabei sollen Kinder- und Menschenrechte, soziale Inklusion, Diversity-Management sowie weltanschauliche und religiöse Pluralität als werteorientierte Bildungsarrangements konzipiert werden. Dadurch wird eine individuelle Stärkung von Kindern und Jugendlichen initiiert, um sich persönlich, orientiert an den Menschenrechten, in das Gemeinwesen einzubringen. Dies ist untrennbar verbunden mit der pädagogischen Vermittlung des nötigen verständnisintensiven Wissens über Fakten, Hintergründe und Zusammenhänge sowie der Förderung des Erwerbs von Basiskompetenzen.
Bildung in einer demokratischen Gesellschaft
Wir müssen auch klären, wie die Bildung für eine demokratische Gesellschaft die Anforderungen, Werte und Normen auch selbst leben und umsetzen kann: Wie gestalten wir Bildungseinrichtungen, die den Werten, Normen und Zielen der Demokratie und den Kinder- und Menschenrechten selbst gerecht werden und einen Raum schaffen, in dem die Kinder und Jugendlichen demokratische Werte und Normen erfahren, leben und verinnerlichen können?
Unserer Erfahrung nach sind hiermit Entwicklungsprozesse in den Bildungseinrichtungen verknüpft, die systemisch ausgerichtet sein müssen und die in vielen Fällen einer Unterstützung von außen bedürfen.
Vor allem aber müssen wir Pädagog*innen dabei unterstützen, die Werte und Haltungen einer demokratischen Gesellschaft selbstbewusst und stärkenorientiert vorzuleben.
Der Ansatz
Gemeinsam wirken
Die Bildung für eine demokratische Gesellschaft lebt davon, dass sich so viele und unterschiedliche Akteure auf allen Ebenen für sie einsetzen. Mit dem Bündnis wollen wir einen gemeinsamen Bezugsrahmen schaffen und dazu beitragen, dass sich die einzelnen Initiativen und Programme sinnvoll ergänzen und sich nicht etwa in einem Konkurrenzverhältnis zueinander erleben. Deshalb setzen wir auf Kooperation, gemeinsames Wirken und die Einbeziehung aller Akteure.
Gemeinsame Herausforderungen gemeinsam lösen
Zahlreiche Akteure und Organisationen stehen genauso wie Bildungseinrichtungen und Pädagog*innen vor ähnlichen Herausforderungen: Zu wenig Zeit, zu wenig Ressourcen und Schwierigkeiten, ihren Themen und Anliegen rund um die Bildung für eine demokratische Gesellschaft die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen. Mit dem Bündnis wollen wir einen Rahmen schaff en, der dabei hilft, die gemeinsamen Herausforderungen zusammen zu lösen.
Vielfalt ermöglichen und an Stärken anknüpfen
Es ist unser Ziel, Bildungseinrichtungen zu ermuntern, sich dem Thema zu widmen, ihnen Orientierung zu bieten und ihnen dabei zu helfen, ihren individuellen Entwicklungsweg zu finden und zu gehen. Dafür brauchen wir nicht nur mehr Bildungsprogramme, sondern vor allem die intelligente Vernetzung und Verbreitung gelingender Praxis und die Schaffung von mehr Synergien.
Wir wollen die vorhandenen Programme stärken, „weiße Flecken“ schließen und innovative Ansätze entwickeln. Dabei geht es uns nicht um eine zentralistische Steuerung, sondern wir wollen im Gegenteil dazu beitragen, die Vielfalt an Akteuren und Ansätzen gezielt zu stärken und ihnen einen Bezugsrahmen zu bieten, damit die einzelnen Aktivitäten auf das gemeinsame Ziel einzahlen können,
Über Modellvorhaben hinausdenken und in die Fläche kommen
Angesicht der enormen Herausforderungen, vor denen wir stehen, reicht es nicht mehr aus, zeitlich begrenzte Pilot- und Modellprojekte an einzelnen Einrichtungen umzusetzen. Vielmehr muss die Bildung für eine demokratische Gesellschaft langfristig und auf Dauer angelegt sein. Alle Aktivitäten muss darauf abzielen, flächendeckend alle Bildungseinrichtungen zu erreichen. Wir brauchen daher intelligente und skalierbare Ansätze und ein starkes Netzwerk.
Gemeinsam wollen wir darauf hinwirken, …
- wirksame, skalierbare Instrumente zur Ausweitung einer Bildung für eine demokratische Gesellschaft zu erproben, zu fördern und zu verbreiten,
- Beispiele gelingender Praxis der Bildung für eine demokratische Gesellschaft in Bildungseinrichtungen zu identifizieren, öffentlich bekannt zu machen und sie für andere Einrichtungen transferierbar aufzubereiten,
- die demokratiefördernden Programme der Bündnispartner*innen und anderer Einrichtungen, im schulischen wie im außerschulischen Bereich, besser zu vernetzen und zu koordinieren,
- öffentliche und politische Aufmerksamkeit für das Anliegen einer Bildung für eine demokratische Gesellschaft zu schaffen und einen öffentlichen Diskurs zu initiieren und zu organisieren,
- die wissenschaftliche Forschungs- und Erkenntnislage zu verbessern.
Wirkungsansatz
Der Wirkungsansatz des Bündnisses zielt auf die Ebene der Bündnisarbeit selbst und auf die Ebene der einzelnen Bildungseinrichtungen:
- Verstärkte Kooperation bestehender Netzwerke im Rahmen gemeinsamer Bündnisaktivitäten
- Vernetzung und Stärkung bestehender Bildungsprogramme zu Aspekten der Bildung für eine demokratische Gesellschaft
- Systematischer Ansatz auf den Ebenen des Bundes, der Länder und der Regionen/Kommunen
- Entwicklung demokratiefördernder Bildungseinrichtungen und -landschaften
- Aufzeigen richtungsweisender Praxis, Entwicklung von Projekten und Netzwerken
- Qualifizierung von Multiplikator*innen
- Schaffung öffentlicher und politischer Aufmerksamkeit
- Formulierung gemeinsamer Mindeststandards und Indikatoren für den Erwerb demokratischer Handlungskompetenzen
Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Damit alle Kinder und Jugendlichen von klein auf lernen, wie sie die demokratische Gesellschaft mitgestalten können, müssen wir gemeinsam anpacken: Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Bildung für eine demokratische Gesellschaft nachhaltig und dauerhaft in der Breite umzusetzen und zu verankern. Wir sind überzeugt, dass sie nur im nur im Verbund von Politik, Staat und Zivilgesellschaft sowie vielen engagierten Bürger*innen realisiert werden
Das liegt schon an der Größe der Aufgabe, hat aber auch einen inhaltlichen Grund: Darüber, wie eine Bildung für eine demokratische Gesellschaft gestaltet und umgesetzt wird, darf weder der Staat nocheine finanz- oder tatkräftige zivilgesellschaftliche Organisation alleine entscheiden. Zugleich dürfen wir aber auch nicht die einzelnen Bildungseinrichtungen und Pädagog*innen mit dieser Aufgabe alleine lassen.
Wir brauchen deshalb ein starkes Bündnis aus zivilgesellschaftlichen und staatlichen Partner*innen, die in einem gemeinsamen Diskurs die Bildung für eine demokratische Gesellschaft gestalten und sich flächendeckend und nachhaltig für die Umsetzung der Ziele einsetzen.
Zusammenbringen, was zusammen gehört
„Bildung für eine demokratische Gesellschaft “ soll als gemeinsame Klammer für die vielfältigen Ansätze, Themen und Fachrichtungen dienen, die dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche das Zusammenleben und Mitgestalten einer demokratischen Gesellschaft von klein auf lernen.
Die Bildung für eine demokratische Gesellschaft ist nicht nur ein demokratiepädagogisches Anliegen. Mindestens ebenso wichtig sind die Themen Kinder- und Menschenrechte, Integration und Inklusion, politische Bildung, kulturelle Bildung, weltanschaulich-religiöse Dialog- und Urteilsfähigkeit, globales Lernen sowie kulturelle, sprachliche und sexuelle Diversität.
Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, die vielen Anforderungen und Möglichkeiten einer demokratischen Gesellschaft zu erkunden, ist gemeinsame Aufgabe so diverser Fachbereiche wie der Politikdidaktik, der Demokratiepädagogik, der Sprachförderung, der MINT-Bildung, der Medienpädagogik, der sozialen Arbeit, der allgemeinen Pädagogik und noch vieler weiterer mehr.
All diese Themen eint, dass sie die Frage stellen, wie wir in unserer demokratischen Gesellschaft zusammen lernen und leben wollen. Daher müssen diese Fragen zusammen gedacht und den Bildungseinrichtungen die Zusammenhänge verdeutlicht werden, damit gemeinsam agiert wird, statt miteinander in Konkurrenz zu treten (vgl. Vortrag von Lothar Krappmann bei der Entwicklungskonferenz am 14.11.2017).
Die Fachlichkeit, der Wissensfundus und die individuellen Ansätze und Schwerpunkte der einzelnen Themen und Fachgebiete sollen damit nicht in Frage gestellt werden. Ganz im Gegenteil sind die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen die Bausteine, die zusammen das Fundament für eine gelingende Bildung für eine demokratische Gesellschaft bilden.
Dabei soll der Begriff der „Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ im besten Fall als gemeinsamer Bezugsrahmen dienen, der die Verknüpfungen und Überschneidungen der vielfältigen Ansätze und Perspektiven ordnet und neue Kooperationen ermöglicht.
Struktur in der Aufbauphase
Das Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft ist in der Aufbauphase, die Ende 2019 abgeschlossen sein soll, als loses Bündnis und nicht als eigenständige Organisation strukturiert. Im Laufe des Jahres 2019 diskutieren und entscheiden die Bündnispartner*innen, wie die Zusammenarbeit ab 2020 strukturiert wird.
Die Steuergruppe
Die Entwicklung des Bündnisses wird durch eine Gruppe engagierter Bündnispartner*innen vorangetrieben, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Aufbauphase aktiv mitzugestalten. Aktuell sind hier neben den drei Initiator*innen weitere 10 Partner*innen vertreten. Die Steuergruppe entscheidet über die Aufnahme neuer Organisationen und trifft die zentralen Entscheidungen im Entwicklungsprozess.
Mitglieder der Steuergruppe:
- DeGeDe e.V.
- Makista e.V.
- Bertelsmann Stiftung
- Körber Stiftung
- National Coalition Deutschland
- World Future Council
- Förderverein Demokratisch Handeln e.V.
- Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
- Stiftung Bildung
- Grundschulverband
- Stiftung „Lernen durch Engagement“
- Bildungswerk für Schülervertretung und Schülerbeteiligung e.V. (SV-Bildungswerk)
- Bündnis „Demokratie gewinnt“ Rheinland-Pfalz
- Internationaler Bund
Die Initiator*innen
Die Grundidee zum Bündnis „Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ entstand in den Jahren 2015 und 2016 innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V. (DeGeDe).
Über einen Zeitraum von mehreren Jahren ist im Netzwerk der DeGeDe die Idee und die Überzeugung gewachsen, dass es einer gesamtgesellschaftlichen Initiative für eine gelingende, flächendeckende Demokratiebildung in Deutschland bedarf. Daher hat die DeGeDe in 2016 die Aufgabe als Initiatorin für das Bündnis „Bildung für eine demokratische Gesellschaft “ übernommen.
Frühzeitig haben sich der Initiative die Bertelsmann Stiftung, der Verein Makista e.V. sowie weitere Organisationen im Rahmen der „Round-Table Reihe“ und der „Entwicklungskonferenz“ in 2017 angeschlossen.
In der Aufbauphase übernimmt die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V. die Koordination des Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft. Sie stellt ehren- und hauptamtliche Ressourcen bereit und fungiert als sog. „Backbone Organisation“ für die kooperative Bündnisentwicklung.
Die DeGeDe als Bündnis-Initiatorin
Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) setzt sich als gemeinnützige Organisation für Demokratie im Bildungswesen ein. In der DeGeDe engagieren sich Fachleute aus Wissenschaft, Schulforschung und Schulpraxis, Verlagswesen und Bildungspolitik mit Eltern, Kindern und Jugendlichen sowie Studierenden. Gemeinsam ist sie in der demokratiepädagogischen Wissenschaft und Praxis aktiv.
Die DeGeDe tritt ein für die Entwicklung demokratischer Handlungskompetenzen bei allen beteiligten Akteuren, die Förderung demokratischer Organisationskulturen in schulischen und außerschulischen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sowie den Erhalt und die Weiterentwicklung einer lebendigen Demokratie.
Ausgehend vom Magdeburger Manifest besteht der Grundkonsens darin, dass in der Demokratie das Schulwesen und die Kinder- und Jugendbildung mit gutem Beispiel vorangehen müssen. Erziehung und Bildung müssen die Demokratie für Kinder und Jugendliche erfahrbar machen und Ihnen die Möglichkeit geben, Demokratiekompetenzen zu erwerben.
Über einen Zeitraum von mehreren Jahren ist im Netzwerk der DeGeDe die Idee und die Überzeugung gewachsen, dass es einer gesamtgesellschaftlichen Initiative für eine gelingende, flächendeckende Demokratiebildung in Deutschland bedarf. Daher hat die DeGeDe in 2016 die Aufgabe als Initiatorin für das Bündnis „Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ übernommen.
Mehr Informationen, Publikationen sowie die Möglichkeit, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik zu werden, erhalten Sie unter www.degede.de.
Projekte und Vorhaben 2019
Umfeldanalyse
Die „Umfeldanalyse“ soll den Status quo der Bemühungen um die Bildung für eine demokratische Gesellschaft abbilden. Die Analyse soll nach der initialen Erhebung fortgeschrieben werden, um die Feldentwicklung beobachten und den Akteuren im Feld aktuelle Informationen bereitstellen zu können. Die Umfeldanalyse besteht aus zwei Teilprojekten: Ein Policy Screening auf Bundes- und Länderebene soll Informationen über den Stellenwert und die Verankerung des Themenfelds Demokratiebildung auf Bundes- und Landesebene liefern. Eine Erfassung der Unterstützungsstrukturen – prioritär für die Bundesebene, aber nach Möglichkeit auch für die Bundesländer – soll der Gewinnung von Informationen über die Akteure im Themenfeld und die Unterstützungsangebote und Programme, die sie anbieten, dienen.
Projektfördernde:
Auf- und Ausbau der Bündnis-Website
Die Website des Bündnisses soll als Informations- und Dialog-Portal für alle Bündnis-Aktivitäten, Partner*innen und Stakeholder weiterentwickelt werden. In mehreren Ausbaustufen ist der Aufbau einer Träger- und Projektdatenbank, eines Fachportals und einer Kommunikationsplattform angedacht. Dabei soll insbesondere die Nutzung aller Funktionen auch für Bündnisse auf Landesebene ermöglicht werden.
Projektfördernde:
Entwicklungskonferenz „EKON#2“ am 16. und 17. September 2019 in Berlin
Die jährliche Entwicklungskonferenz soll die Akteure im Bündnis zusammenbringen und ihnen Möglichkeiten und Anregungen zum fachlichen Austausch und zur Entwicklung gemeinsamer Projektvorhaben und -ziele geben. Zugleich dient die Entwicklungskonferenz dazu, neue Themenfelder in das Bündnis einzuführen.
Projektfördernde:
Aufbau/Unterstützung von Landesbündnissen
Die Entwicklung von Bündnissen aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern auf Landesebene ist ein zentrales Element der Bündnisidee. Als Vorbild dient hier insbesondere das Bündnis „Demokratie gewinnt!“ in Rheinland-Pfalz. Dabei sollen auch die Demokratietage als wesentliche Elemente der Netzwerkentwicklung unterstützt, vorangetrieben und auf weitere Bundesländer ausgedehnt werden.
Projektfördernde: Auf Landesebene:
DemokratieförderungONLINE
Unter dem Arbeitstitel „DemokratieförderungONLINE“ plant das Bündnis ein neues, redaktionell betreutes Online-Angebot zu gelingenden Unterstützungsangeboten der Demokratiebildung. Es soll eine Übersicht aller relevanten Materialien und Angebote im Bereich der Demokratiebildung in Deutschland (bzw. im deutschsprachigen Raum) ermöglichen und eine zentrale, nutzerfreundliche Plattform zur Abbildung aller relevanten Informationen und Entwicklungen in den verwandten Themenfeldern der Demokratiebildung.
Projektfördernde:
Weitere Projekte in Vorbereitung
Neben den genannten Vorhaben befinden sich einige weitere Projekte in Planung und Vorbereitung, über die wir Ihnen hoffentlich bald mehr erzählen können.
Wenn Sie Projektideen haben oder Projekte des Bündnisses unterstützen möchten, freuen wir uns darauf, von Ihnen zu hören!
Werden Sie Teil des Bündnisses "Bildung für eine demokratische Gesellschaft!"
Wir rufen zivilgesellschaftliche Institutionen, wie Stiftungen, Bildungsträger und -programme, aber auch Politik und Verwaltung in Bund und Ländern dazu auf, sich anzuschließen.
Für Fragen und Informationen zum Bündnis steht Ihnen Martin Nanzig gerne zur Verfügung.
Unterstützen Sie das Bündnis und wirken Sie aktiv an seiner Weiterentwicklung mit:
Werden Sie Partner*in des Bündnisses
Gestalten Sie das Bündnis aktiv mit, indem Sie Partner*in werden. Mehr Informationen finden Sie hier.
Fördern Sie das Bündnis finanziell
Machen Sie den Aufbau des Bündnisses und seine Aktivitäten mit einem Förderbeitrag möglich. Detaillierte Informationen finden Sie hier.
Unterstützen Sie ein Bündnis auf Landesebene
Neben dem bundesweiten Bündnis können Sie Initiativen zur Gründung von Landesbündnissen unterstützen.
Beteiligen Sie sich am Diskurs über das Bündnis
Unsere Veranstaltungen und weitere Treffen bieten Ihnen die Möglichkeit, sich am Diskurs zum Bündnis zu beteiligen.
Die Bündnis-Entwicklung (2016-2019)
Sommer 2016:
Die Entstehung
Es folgten Gespräche mit den großen Bildungsstiftungen sowie Bundes- und Landesministerien und im Dezember 2016 wurde der Beschluss gefasst, eine Bündnisinitiative auf den Weg zu bringen, die sich den großen Aufgaben und Herausforderungen im Verbund stellen sollte.
Januar 2017:
Beginn der Umsetzung
Frühjahr 2017
Sommer 2017:
Gewinnung weiterer Partner
Spätsommer 2017:
Launch der Bündnis-Website
November 2017:
Mit dem Rückenwind der Expertenhearings und der Entwicklungskonferenz ruft die Initiative alle im Themenfeld tätigen Organisationen und Akteure auf, sich der Initiative anzuschießen. Ziel ist es, eine starke „Lobby“ für die Bildung für eine demokratische Gesellschaft zu formen. Ein verstärkter Austausch, gezielte Nutzung von Synergieeffekten, aber auch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und die Einflussnahme auf die Bildungspolitik, sich des Themas stärker anzunehmen, sind beispielhafte, gemeinsame Aufgaben.
Ab Februar 2018:
Gründungsvorbereitung und Steuergruppe
Vor dem Hintergrund der breiten Unterstützung des Bündnisaufrufs starten die Vorbereitungen für die Bündnisgründung. Zusammengesetzt aus den aktiven Organisationen der Entwicklungskonferenz trifft sich die neue Steuergruppe zur Bündnisinitiative erstmals zu ihrer konstituierenden Sitzung. Das Gremium übernimmt steuernde Aufgaben rund um die Gründung, den Aufbau und die Entwicklung des Bündnisses. Weitere Unterstützer*innen und Partner*innen wurden gewonnen.
11. Juni 2018:
Im Rahmen einer Kick-off Veranstaltung wird das Bündnis in festlichem Rahmen in den Räumen der Bertelsmann Stiftung, Unter den Linden 1 in Berlin, offiziell und unter Beteiligung namhafter Personen und Organisationen aus dem staatlichen und zivilgesellschaftlichen Bereich begründet.
Herbst 2019:
Gewinnung von Partner*innen und Projektkonzeption
Nach der Gründung stand die Gewinnung weiterer Partner*innen und Unterstützer*innen im Mittelpunkt. Neben vielen Gesprächen hat das Bündnis auch bei zahlreichen Veranstaltungen für die gemeinsamen Ziele geworben. Zudem entwickelten engagierte Bündnispartner*innen Konzepte für neue Kooperationsprojekte.
16./17. September 2019:
Entwicklungskonferenz „EKON#2“ des „Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft“
Bei der „EKON#2“ finden sich Partner*innen und Unterstützer*innen des Bündnisses erneut zusammen, um die entscheidenden Weichenstellungen für die Bündnisentwicklung und die gemeinsamen Aktivitäten zu diskutieren und zu planen.