Seit diesem Herbst schaltet die AfD in verschiedenen Bundesländern Onlineportale frei, die Schüler und Schülerinnen dazu aufrufen, politische Meinungsäußerungen der Lehrkräfte dort anzuzeigen. In Zeiten dieser Denunzierungsportale stehen Lehrer und Lehrerinnen vor neuen Herausforderungen in Bezug auf ihre eigene Rolle.
Kurt Edler ist pensionierter Referatsleiter aus Hamburg und hat am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung gearbeitet. Vorher war Kurt Edler selbst viele Jahre als Lehrer tätig. Bis Juni 2017 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe).
Im Interview mit OPENION spricht er über das Spannungsfeld zwischen Populismus und Neutralitätsgebot, in dem sich Lehrerinnen und Lehrer bewegen. Wie können Lehrkräfte auf die Meldeportale reagieren? Welche rechtlichen Grundlagen schützen sie? Wie muss ein Unterricht gestaltet werden, der demokratische Werte vermittelt und gleichzeitig den Beutelsbacher Konsens beachtet? Und wie können Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern dabei helfen, handlungssicher in den neuen Herausforderungen zu werden?
